Da zog kürzlich eine neue Familie mit 3 Kindern in das Nachbarhaus ein. Ich hörte sie miteinander in einer Sprache reden, die ich nicht verstand. Da alle spindeldürr aussahen, dachte ich, dass mein Besuch mit einem Brot sie freuen könnte. Sie begrüssten mich mit einem eleganten Englisch, das mit dem namibianischen English (hier namlisch genannt) nichts zu tun hatten.
Langsam erfuhr ich ihre Geschichte. Die Kinder sollten in einer Mine für Koltan arbeiten, aber als der Vater dagegen war, wurde er von der von einer amerikanischen Batteriefirma gesponserten Rebellengruppe erschossen. Der Mutter blieb nichts anderes übrig, als mit den Kindern südwärts bis zur angolanischen Grenze zu rennen, dauernd in der Angst, auch erschossen zu werden.
Da Angola aber keine Flüchtlinge aufnimmt, sie aber durch ihr Land bis zur namibischen Grenze führt, wurde diese Familie vor dem Tod bewahrt. Namibia hat ein grosses Flüchtlingslager in der Wüste, genannt OSIRE.
In Osire gibt es für alle Schulen; aber die Nahrung für über 6'000 Flüchtlinge , welche die Regierung zur Verfügung stellt, reicht nicht aus, um alle satt werden zu lassen. So wird ihnen empfohlen, in Namibia Arbeit zu suchen.
Da profitiert das APC in Tsumeb; denn bei über 400 Kindern und Jugendlichen im APC muss ich nach guten Musik Lehrern Ausschau halten. Die Flüchtlinge lernen sehr schnell, und nach wenigen Wochen kann ich ihnen bereits einen Job als Hilfs-Lehrer oder Hilfs-Lehrerin geben.
Sie sind dankbar für jedes noch so kleine Material, das sie bekommen.
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