Die 24 jährige Flüchtlingsfrau aus dem Osten Kongo's, dort, wo vor wenigen Tagen ein Vulkanausbruch 100'000.- Häuser zerstörte und einen Flüchtlingsstrom von 250'000 Menschen in den Nachbarstaat Ruanda und in benachbarte Dörfer verursachte, lebt zur Zeit bei mir. Vor 4 Monaten rannte sie vom Ostkongo weg; denn sie wollte nicht mehr länger als Sklavin in der Mine mit blossen Händen nach Koltan graben. Sie hatte Angst, dass ihr dasselbe Schicksal erwartet wie den Kindern, die wochenlang im Wasser stehen und dieses Koltan mit blossen Händen ausgraben müssen; und wenn sie abzuhauen versuchen, ziehen ihnen Soldaten die Haut von der Fusssohle weg, was nicht mehr ertragbare Schmerzen bereitet. Und wenn ein Kind zusammenbricht, wird es einfach erschossen, weil es nutzlos ist. Dies geht schon seit Jahrzehnten so, und die Welt tut wenig oder nichts gegen diese Unmenschlichkeit; denn ohne Koltan gäbe es keine Handy. Apple hatte erklärt, dass sie kein Koltan von einer Mine erwirbt, wo Kinderarbeit eingesetzt wird. Ich hoffe, dass dies stimmt.
Ich wagte von der Frau mit der Militärjacke kein Foto machen; denn sie sieht zu zerschunden aus, das käme einer Blossstellung gleich.
Ein Psychologe könnte dieses zwanghafte Tragen der Militärjacke erklären. Ich kann nur fantasieren.
Ähnlich:Warum tragen heute die Herero-Frauen ihre Festtagskleider nach dem Stil der deutschen Pastorenfrauen, die sie hier in Namibia vor 115 Jahren trugen, also zur Zeit, als die Deutschen den Herero Stamm auszulöschen versuchten: Weite, lange Röcke, zugeschnürt bis zum Hals, und die Herero Männer zeigen sich heute gerne in den braunen Kriegsuniformen, vor allem an Festen.
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