Mittwoch, 1. Juli 2020
"Dank der vielen alten Leute muss es der Schweiz gut gehen."
Dieses Mädchen hier bedauert, keine Grossmutter mehr zu haben. Dieser gelbe Pullover, den es hier den ganzen Winter durch trägt, ist nicht nur bewundernswert, sondern gibt auch schön warm in diesen kalten Nächten. Er wurde von einer älteren Frau in der Schweiz gestrickt.. Dieses Mädchen Martha wollte unbedingt wissen, wie man so schöne Kleider selber stricken kann. Ich zeigte ihm, wie dieses "Inäschtäche-Umeschlo-Usezühe-Abeloh" funktioniert, so wie ich es als Kind in der Schule in der CH gelernt hatte. Martha ist sehr eifrig und begreift alles sehr schnell- So strickt sie nicht nur für sich eine Halsschleife, sondern sammelt Strassenkinder, um ihnen dieses wertvolle Gut weiter zu geben.
Sie machen das gern.
Immer wieder erhalte ich aus dem Sarganserland Schachteln mit handgestrickten Pullovern, Socken und Wolldecken. Die Jugendlichen und Kinder staunen recht, wenn ich ihnen erzähle, dass diese Wollsachen von älteren Frauen gestrickt werden, um ihre Hände fit zu halten.
Hier in Namibia mangelt es an älteren Menschen, was die Jugend sehr beklagt. Die wenigen, die es hier gibt, haben zu viel zu tun: Auf dem Feld, das Kochen, die Kindererziehung etc..Sie sind sehr wertvoll und geschätzt. Der Lebensdurchschnitt ist hier etwa 28.
Als ich erzählte, dass sich der Lebensdurchschnitt in der CH etwas um die 65 bewegt, kamen sie aus dem Staunen kaum heraus und einer sagte, dann muss es den Schweizern sehr gut gehen; denn mit so vielen Grossmüttern kann den Kindern und der Jugend nichts fehlen. Auf die Frage, ob die alten Leute in der Schweiz auch etwas Geld von der Pension erhalten, antwortete ich: Jeder und jede bekommt Geld zum Überleben. Verhungern muss niemand. WOW, war unüberhörbar.
Zur Information: Die wenigen Jugendlichen im APC können von ihren Eltern erzählen; denn viele sind tot, die meisten Väter unbekannt, und oft sind die Mütter irgendwo auf der Suche nach Arbeit. Nur ganz wenige können sagen, dass sie bei ihren Eltern wohnen.
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