Dienstag, 26. Dezember 2023

Der Himmel und die Hölle sind so nahe beieinander in Tsumeb

Das linke Hinterrad meines Autos ist nun wieder in Ordnung, doch die Bremse des linken Hinterrades ist noch nicht gut; aber für eine Test Fahrt von wenigen Kilometern geht es gut. 

So fuhr ich in das Viertel der Stadt, wo die meisten unserer Lehrer und Kinder herkommen .Durch den Hauptplatz (bei uns in der CH würde man Dorfplatz sagen) kam ich nicht durch; denn er war voll von Abfall, toten Katzen, und vielen kleinen Kindern, die ihr Toilettengeschäft verrichteten. Daneben direkt vor den Hütten sassen Jugendliche und Erwachsene mit Alkoholflaschen  in den Händen, kaum mehr ansprechbar und zwischendurch boten sich halbwüchsige Mädchen zum Verkauf an. Hie und da zwängte sich ein Ambulanz Wagen durch. Ein Sektenpfarrer rief mich freundlich heran, der mich in seine Kirche einladen wollte, um gegen diese Hölle hier zu beten. Ich sagte zu, und alle, die in meinem Auto sassen, kamen gerne mit. Der Pfarrer bat Jesus, den Satan aus diesem Viertel zu vertreiben. Er wiederholte den Satz mehrere Male hintereinander, so auch alle Jugendlichen und Erwachsenen, die anwesend waren. Er segnete uns mit einem Kreuz, und dann teilte er an jene, die wollten, einen Plastiksack aus, um den Abfall vor den Häusern einzusammeln.Am Schluss fragte ich ihn, wieviel er für diesen Service haben möchte. Mit grossen Augen sah er mich verwundert an und rief: "Jesus ist gratis geboren. So tun wir Christen auch alles gratis für ein Himmel in dieser Stadt." Er gab uns freundlich die Hand und lud uns für den nächaten Service ein." Als ich auf dem Heimweg neben dem APC vorbei fuhr, sah ich Jugendliche, die Violin und Marimba übten. Ein Mädchen, dessen Vater im Gefängnis sitzt und die Mutter nicht mehr auffindbar ist, wischte den Eingang und rief: Das APC muss ein Paradies sein!" Ihr positives Gehabe wollte ich einfach belohnen und kaufte Brot und Mangofrüchte. Das war eine schöne Weihnachten für sie.

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