Mittwoch, 6. September 2023

Die selbstverschuldete Tragik

Am Wochenende wurde diese Grossmutter beerdigt.
Sie hatte 15 Kinder zu ernähren: Kinder von ihren Töchtern, von ihren Söhnen und von noch welche, 
von denen die Eltern bereits tot sind.
Unser F-Horn Lehrer Jackson kam heute sehr zetstört und traurig von der Beerdigung seiner Grossmutter ins APC zurück. Er sass da und weinte vor seinen Horn- Schülern.
Seine Frage: "Wer schaut nun zu diesen Kindern und wer bezahlt ihnen Essen, Schulmaterial und Schuhe?
Seine etwa 20 jährige Schwester Selma muss nun die Arbeit der verstorbenen Grossmutter übernehmen.
So muss Selma die Trompetenklasse im APC verlassen, und ihre Hoffnung für eine Karriere ist nun zerschlagen. Ihr wunderschöner Klang auf der Trompete wird verschwinden; denn Zeit gibt es nicht mehr für die Verwirklichung ihres Traumes; sie muss Feuerholz fürs Kochen suchen, muss die Hirse von Hand zu Mehl stampfen, sie muss das Wasser von einem Wasserloch herauf pumpen. Diese Selma, die selber keine Schule besuchen  konnte und somit zu den Analphabeten gehört, kann doch keine Anmeldeformulare für den Kindergarten und die Schulen ausfüllen; so muss es Jackson tun und der Bus, der ihn von Tsumeb bis zu diesen Kindern bringt, kostet einen schönen Teil seines Lohnes.
Er weiss nicht einmal, wo die Eltern dieser Kinder sind, welche immer wieder ein Baby der Grossmutter hinterlassen.
Ein Teufelskreis der Aermut
 

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