Eben schob ich um Mitternacht die Schiebetüre hinter mir zu, als ich bemerkte, dass ich meinen Hausschlüssel drinnen im Raum vergessen hatte. Nun stand ich im Dunkeln im APC und begann zu überlegen, wie ich ohne Schlüssel in mein Haus kommen könnte, ohne eine Tuere einzuschlagen.
Ich suchte den Nachtwächter und fand ihn hinter der Freiluftbühne. Er musste mir das Ausgangstor im APC öffnen. Ich bat ihn, mir beim Aufknacken des Schlosses an meiner Gartentuere behilflich zu sein. Am schweren Eisentor angelangt, zeigte ich ihm, wie er dieses etwas hochheben musste, damit ich das Padlock besser durch die Eisenschlinge drücken konnte. Ein Knall, und das Tor sprang auf. Er half mir, auf die gleiche Art das Tor wieder zu schlieesen. Nun war ich wenigstens in mneinem Garten, und der Nachtwaechter verabschiedete sich mit einem Kopfschütteln.
"Aber wie komme ich nun ins Haus?" Ich probierte alle meine Ideen aus. Plötzlich kam mir in den Sinn, dass ich etwa vor 2 Jahren einen Ersatzschlüssel fuer eben solche Notfälle in der Veranda unter dem Grasdach versteckt hatte. So kletterte ich hoch, und zu meiner Enttäuschung: Der Schlüssel war weg!.
Oben im Dach gabs einen schmalen Durchschlupf, den ich schon laengst mit Draht zuflechten wollte, um ungebetene Eindringlinge fern zu halten. Ich kletterte am Eisengitter hoch, machte mich dünn , und dann drueckte ich mich durch das schmalen Schlupfloch zwischen einem Holzbalken und dem kratzendem Ende des Strohdaches. Ich hoffte nur, dass niemand mich von der Strasse aus beobachtete.
Mit einem Satz sprang ich auf den Boden und war selber überrascht, wie ich in meinem Alter noch beweglich war. Hier gab es eine Türe. Aber auch die war verschlossen. Was nun? Mich hier einfach niederlegen und schlafen? Die vielen Moskiten und Echsen hielten mich davon ab. Ich hatte den Safeschluessel vom APC noch in der Hosentasche. Dort koennte ich auf dem Fussboden übernachten; . Also ging ich den selben Kunstweg zurueck zum APC. Es begann arg zu blitzen und donnern.
Vor dem Eingangstor ins APC rief ich den Nachtwaechter herbei. Es dauerte eine rechte Weile, bis er mich hörte. Endlich kam er wieder hinter der Buehne hervor. Er oeffnete und fragte, wohin ich wollte. Im Safe waere ich gut aufgehoben, sagte ich, und er nickte. Im Safe entdeckte ich eine lange , sehr duenne Eisenstange.
Da schoss mir das Bild durch den Kopf: " Mit einer solchen Eisenstange hatte einmal ein Räuber das Schiebetor im APC aufgemacht und den Laptop entwendet." Der Nachtwächter half mir bei der Operation; und sie gelang. Dort auf dem Tisch lag mein Hausschlüssel. Ich war unendlich dankbar
und versprach dem Nachtwaechter, morgen eine Schokolade zu bringen, eine echte Schweizer Schokolade. Am Schluss wollte er wissen, ob man in der Schweiz lerne, wie man einbrechen kann.
"Nein, nicht in der Schweiz, aber in Namibia."
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